Die große Entscheidung
Ein halbes Jahr in einem anderen Land zu leben hört sich doch schon ziemlich aufregend an, oder nicht?
Das habe ich mir nämlich auch gedacht, nach dem ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte und noch nicht so wirklich wusste, was ich nun als Nächstes machen werde. Anfangs, als noch alles in den Sternen stand war ich davon überzeugt nach Irland zu gehen, um dort die 6 Monate zu verbringen, doch nach weiterem Hin und Her habe ich mich schließlich doch für mein ‚all time favourite‘ England entschieden. Um genauer zu sein, Totnes in South Devon. Und eins kann ich euch versprechen: ich habe es keine Sekunde bereut.

Totnes und Umgebung
Totnes an sich ist ein sehr lebhafter, bunter und exzentrischer Ort mit ungefähr 12.000 Einwohnern. Ich habe mich durch die alternative Stimmung sofort wohl gefühlt und auch die Leute hier sind super freundlich und aufgeschlossen! Aber auch um Totnes herum gibt es viel zu sehen. Nicht nur, dass das Meer um die Ecke ist, sondern auch Städte wie Plymouth und Exeter geben viel von sich her.

Gastfamilie
Ich könnte nicht glücklicher mit meiner Gastfamilie sein! Von Anfang an habe ich mich hier sehr wohl gefühlt. Jeden Abend essen wir zusammen und erzählen über unseren Tag, reden über das Wetter (was sehr typisch für Briten ist) oder auch über andere Sachen.
Sprachschule
Die ersten drei Wochen auf der Sprachschule zogen sich, meiner Meinung nach, wie Kaugummi. Auch wenn der Unterricht sehr locker war, dachte man dass die 6 Monate wohl nie umgehen werden. Die Lehrer waren alle sehr lieb und man konnte durch den Unterricht viele neue Leute aus verschiedenen Kulturen kennenlernen. Und wenn man mal ein Problem oder Fragen haben sollte hatten wir auch eine Ansprechpartnerin direkt in der Sprachschule.

Praktikumsplatz – das Arbeiten auf der Farm
Mein Praktikum machte ich auf der Totnes Rare Breeds Farm. Von Anfang an war mir klar, dass ich was mit Tieren machen möchte, auch wenn ich an sich nicht viel Erfahrungen habe (was gar kein Problem darstellte!).
Die Farm trägt nicht ohne Grund ihren Namen („Rare Breeds“) denn tatsächlich findet man hier seltene Tierarten, wo man zuerst gar nicht denken würde das es „rare Rassen“ sind.
Unter anderem gibt es Alpakas, Chinchillas, Schweine, Miniatur Esel, verschiedene Ziegen/Schafe, mehrere Eulenarten sowie eine Vielzahl and Hühnern und Enten.

Ich fühlte mich sofort von meinen Kollegen aufgenommen und habe es gleich genossen in der Natur mit den Tieren zu arbeiten.
Die Farm hatte bis Oktober 2018 noch offen, bis sie über den Winter geschlossen hatte. So habe ich auch Erfahrung mit den Besuchern gesammelt indem ich ihnen über die Tiere erzählte sowie aufklärte.
Die Hauptaufgaben waren vor allem das Reinigen der Ställe, Wasser zu wechseln, Heunetze aufzufüllen und, und, und…
Nach dem wir geschlossen hatten, gab es vor allem sehr viel Handwerkliches zu tun. Ich habe Zäune gebaut, gestrichen und auch das Gras an den Wegrändern abgehackt.

Ich konnte auch tierärztliche Erfahrung sammeln, wenn öfters mal der Tierarzt vorbeikam und ich zusehen konnte, wie sie Impfungen gab und die Tiere durchcheckte. Nun muss man auch bedenken, dass das Arbeiten draußen in den kälteren Monaten nicht so ein großer Spaß ist! Hier gibt es leider kein gewärmtes Büro, sondern man muss mehrere Schichten an Klamotten anziehen. Aber auch da konnte ich ein Auge zudrücken, denn einfach das Arbeiten mit den Tieren allein macht mir so sehr Spaß, dass ich auch mal etwas frieren kann.
Fazit
Nach 6 Monaten Erfahrung kann ich auf jeden Fall jedem, der über ein Auslandpraktikum nachdenkt, empfehlen es zu machen! Vor allem hier in Totnes.
Für mich könnte es jetzt noch etwas länger gehen, denn ich werde das Arbeiten auf der Farm sowie meine Kollegen und Freunde sehr vermissen. Generell das Leben hier in England ist für mich schon so zum Alltag geworden, dass ich gar nicht mehr nach Deutschland zurück möchte! Doch auch die beste Zeit muss leider irgendwann umgehen.
Ich bin sehr froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe und kann es einfach jedem nur ans Herz legen, es genauso zu machen!
Angelina 2019